Zwischen 1903 und 1915 fertigte die Königliche Porzellan Manufaktur (KPM) in Berlin im Auftrag von Kaiser Wilhelm II ein repräsentatives Tafelservice an. Als Vorbild wurde eine chinesische Schale genommen, die dem Kaiser 1898 in Damaskus als Geschenk überreicht wurde. Diese Schale aus dem 18. Jahrhundert war in den Farben der sog. famille rose gefertigt. Mit der Wahl des Dekors steht das sogenannte „Damaskusservice“ sowohl in der Nachfolge der Chinoiserien, die für den preußischen Hof seit dem 18. Jahrhundert gefertigt worden sind, als auch in der Tradition der botanischen Services.
Das Tafelservice beinhaltet viele Platten und verschiedene Arten von Tellern, jedoch keine Terrinen und gedeckte Schüsseln. Es ist daher davon auszugehen, dass das Service zusammen mit Tafelaufsätzen für den service á la russe verwendet wurde. Bei einer Tafel á la russe trugen die Diener die Speisen als fertige Tellergerichte in einer strengen Abfolge schnell auf und ab, wobei die Menükarte als Programm diente. Das Damaskusservice gilt als das originellste und aufwändigste Tafelservice, das für Kaiser Wilhelm II. gefertigt wurde.
Exemplarisch gedeckter, festlicher Tisch.